Exelixis kündigt FDA-Prüfung von Cabozantinib für fortgeschrittene neuroendokrine Tumoren an
Exelixis, Inc. gab kürzlich bekannt, dass die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) ihren ergänzenden Antrag auf Zulassung eines neuen Arzneimittels (New Drug Application, sNDA) für Cabozantinib (Markenname CABOMETYX®) im Zusammenhang mit der Behandlung von Erwachsenen mit vorbehandelten fortgeschrittenen pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (pNET) und fortgeschrittenen extrapankreatischen neuroendokrinen Tumoren (epNET) während einer für März 2025 angesetzten Sitzung des Oncologic Drugs Advisory Committee (ODAC). Dieser Antrag basiert auf den Endergebnissen der Phase-3-CABINET-Studie, die vom National Clinical Trials Network des National Cancer Institute durchgeführt wurde. In der Studie wurde Cabozantinib bei Patienten mit fortgeschrittenem pNET und epNET mit einem Placebo verglichen. Im August 2024 gab Exelixis bekannt, dass die FDA Cabozantinib den Status eines Orphan-Drug zur Behandlung von pNET zuerkannt und den Stichtag für die Umsetzung des Prescription Drug User Fee Act (PDUFA) auf den 3. April 2025 festgelegt hatte. Der Status als Orphan-Drug ist ein wichtiger regulatorischer Meilenstein, der den potenziellen Wert des Medikaments bei der Behandlung seltener Krankheiten anerkennt. Im Rahmen der entscheidenden CABINET-Studie empfahl das unabhängige Data and Safety Monitoring Board (DSMB), die Patientenaufnahme zu stoppen, wie bereits im August 2023 berichtet. Diese Empfehlung folgte einer Zwischenanalyse, die eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei mit Cabozantinib behandelten Patienten im Vergleich zu Patienten mit Placebo ergab. Folglich wurden die randomisierten Patienten entblindet, und diejenigen, die Placebo erhielten, durften auf Cabozantinib umsteigen. Die endgültigen Ergebnisse der Studie wurden auf dem Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) 2024 vorgestellt und gleichzeitig im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Diese Ergebnisse bestätigten, dass Cabozantinib das PFS signifikant verbesserte, wobei im Vergleich zum Placebo statistisch bedeutsame und klinisch signifikante Vorteile beobachtet wurden. Weitere Untergruppenanalysen zeigten, dass dieser Vorteil über verschiedene klinische Untergruppen hinweg konsistent war, einschließlich Tumorstelle, Grad und vorheriger Krebstherapien. Das bevorstehende ODAC-Treffen wird diese Ergebnisse überprüfen, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Cabozantinib zur Behandlung von fortgeschrittenem pNET und epNET zu beurteilen. Die Rolle des ODAC besteht darin, die Daten für Prüf- und vermarktete Arzneimittel auszuwerten und den FDA-Beauftragten über ihren potenziellen Einsatz in der Krebsbehandlung zu beraten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Überprüfung nichts mit den derzeit in den USA zugelassenen Indikationen des Medikaments zu tun hat.
Kommentar von SuppBase-Kolumnistin Alice Winters
Die Ankündigung von Exelixis bezüglich der bevorstehenden ODAC-Überprüfung von Cabozantinib für fortgeschrittene neuroendokrine Tumoren stellt einen entscheidenden Meilenstein in der laufenden Entwicklung gezielter Krebstherapien dar. Neuroendokrine Tumoren (NETs), insbesondere jene der Bauchspeicheldrüse und extrapankreatischer Regionen, sind schwierig zu behandeln und werden oft in fortgeschrittenen Stadien mit begrenzten Therapieoptionen diagnostiziert. Der sNDA-Antrag für Cabozantinib, der auf der CABINET-Studie basiert, unterstreicht das Potenzial des Medikaments in diesem Bereich, insbesondere für Patienten mit vorbehandeltem pNET und epNET. Die Ergebnisse der CABINET-Studie sind vielversprechend, insbesondere die beobachteten Verbesserungen beim progressionsfreien Überleben (PFS), einem wichtigen Endpunkt in Onkologiestudien. Die statistische Signifikanz und die klinische Relevanz dieser Ergebnisse – bestätigt durch die Zwischen- und Enddaten – deuten darauf hin, dass Cabozantinib gegenüber Placebo erhebliche Vorteile bieten kann, insbesondere in einer Population mit wenigen Alternativen. Die Entscheidung, die Studie aufgrund der frühen Hinweise auf einen Nutzen abzubrechen, sowie die anschließende Entblindung und Crossover-Studie waren ein starker Indikator für die potenzielle Wirksamkeit des Medikaments. Es ist auch bemerkenswert, dass die Einstufung als Orphan-Medikament für Cabozantinib eine zusätzliche Ebene der regulatorischen und marktbezogenen Bedeutung hinzufügt und dem Medikament bestimmte Vorteile bei Entwicklungs- und Zulassungsprozessen verschafft. Der Orphan-Drug-Status wird normalerweise Therapien verliehen, die sich mit seltenen Krankheiten befassen, für die es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt. Die Einstufung als Orphan-Drug für pNET entspricht dem wachsenden Trend innovativer onkologischer Behandlungen, die auf Nischenbereiche mit hohem Bedarf abzielen. Der Weg in die Zukunft ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die bevorstehende Überprüfung durch ODAC wird wahrscheinlich das Sicherheitsprofil von Cabozantinib unter die Lupe nehmen, das trotz ermutigender Wirksamkeitsdaten immer noch Nebenwirkungen aufweisen könnte, die gegen den Nutzen abgewogen werden müssen. Die Wirksamkeit in der Praxis, die langfristigen Ergebnisse und die Sicherheitsdaten bei einer breiteren Patientenpopulation bleiben entscheidende Überlegungen. Darüber hinaus wird es wichtig sein zu beobachten, wie die bei ESMO vorgestellten und im New England Journal of Medicine veröffentlichten Daten von ODAC interpretiert werden und ob Bedenken hinsichtlich der breiteren Anwendbarkeit der Studienergebnisse aufkommen. Letztendlich wird das ODAC-Treffen im März 2025 entscheidend dafür sein, ob Cabozantinib seine Rolle bei der Behandlung fortgeschrittener neuroendokriner Tumore ausweiten kann. Im Falle einer Zulassung könnte das Medikament eine wichtige neue Behandlungsoption für Patienten darstellen, die an diesen seltenen und schwer behandelbaren Krebsarten leiden, und Hoffnung auf bessere Ergebnisse in einem Krankheitsbereich bieten, in dem es nur begrenzte wirksame Therapien gibt.